Wir Grünen möchten der Stabstelle Klimaschutz, die Frau Burkhardt innehat, für den umfangreichen und detaillierten Energiebericht 2024 danken und auch allen Mitarbeiter*innen, die ihr Wissen und Energie mit eingebracht haben.
Im Energiebericht sind die Energieverbräuche- und -kosten der kommunalen Liegenschaften sowie der Straßenbeleuchtung detailliert dargestellt. Anhand umfangreicher Auswertungen – getrennt nach Wärme, Strom und Wasser sowie nach Gebäudekategorien – ist künftig einfach nachvollziehbar, wo wieviel Energie verbraucht wird. Dies ist eine unverzichtbare Grundlage, um zielführende Entscheidungen zu treffen.
Der Klimaschutz und die Energiewende gehören mit zu den größten gesellschaftlichen Aufgaben unserer Zeit. Die Folgen der weltweit hohen CO2-Emissionen und des Klimawandels sind längst auch bei uns spürbar.
Zunächst sollten wir für uns in Kraichtal klären, wie eilig wir es haben:
- Der Landkreis Karlsruhe hat das Ziel ausgegeben „zeozweifrei 2035“.
- Der kommunale Klimaschutzverein, bei dem auch die Stadt Kraichtal Mitglied ist, hat sich ebenfalls zum Ziel gesetzt, 2035 klimaneutral zu sein.
- Kraichtal ist dem Klimaschutzpakt Baden-Württemberg beigetreten, der eine weitestgehend klimaneutrale Verwaltung bis 2040 zum Ziel hat.
Mit der Einführung des Energiemanagements ist die Stadt Kraichtal auf einem guten Weg dahin. - Das Hauptaugenmerk in den nächsten Jahren liegt auf einem funktionierenden Energiemanagement sowie einer sinnvollen Sanierungsstrategie für städtische Liegenschaften, um den Anteil an fossilen Energieträgern schnellstmöglich auf ein Minimum zu reduzieren.
Egal welches Datum wir uns als Ziel setzen, die Herausforderungen sind enorm und die Zeit drängt.
Wir benötigen eine Zeitschiene bis ins Jahr 2040 mit konkreten Meilensteinen, welche Maßnahmen wann umgesetzt werden sollen.
Wir haben zusätzlich zum heutigen Energiebericht bereits im September dieses Jahres die Kommunale Wärmeplanung und Wärmewendestrategie zur Kenntnis genommen. Schon im März 2025 beschloss der Gemeinderat, Photovoltaik auf städtischen Dächern in Zusammenarbeit mit der BürgerEnergieGenossenschaft Kraichgau (BEG) umzusetzen. Und heute haben wir unter TOP 4 und 5 den Bebauungsplanentwurf für die erste Freiflächen-Photovoltaikanlage in Kraichtal-Unteröwisheim beschlossen.
Für uns gehören die Wärmeplanung, Photovoltaik auf städtischen Dächern, auf Freiflächen und als Agri-PV, sowie die Einführung und Fortführung des Energieberichtes zusammen.
Alle Planungen und konkrete Maßnahmen, die zu ergreifen sind, hängen mit einander zusammen.
Die nächste Aufgabe wird sein, Maßnahmen zu priorisieren, damit bei den anstehenden Haushaltsberatungen kurz- und mittelfristig benötigte Finanzmittel eingeplant werden können.
Es müssen für alle Gebäude zukunftsfähige und nachhaltige Nutzungskonzepte erstellt werden. Welche Gebäude benötigen wir, welche sind entbehrlich, wo gibt es Synergien? Dabei müssen auch Freiwilligkeitsleistungen und kommunale Pflichtaufgaben berücksichtigt werden.
Damit die Ergebnisse eine breite Zustimmung in der Bevölkerung finden, sollten möglichst viele Bürger*innen in den Entscheidungsprozess einbezogen werden. Als Beispiel kann der Prozess zur Erstellung des Gesamtstädtischen Entwicklungskonzepts (GEK) dienen, an dem bereits viele Gruppen, Institutionen, Vereine, Jugendliche und Senioren mitwirken.
Die Erfahrungen, die wir in Kraichtal mit dem bürgerschaftlichen Engagement gesammelt haben, können uns ebenfalls dabei helfen, die Klimaschutzziele unserer Stadt zu erreichen.
