Brief zum Kraichtaler Klimastreik 10. Oktober 201925. November 2019 Zum Klimastreik in Kraichtal erreichte uns folgender Brief, den wir, im Einverständnis mit dem Absender, hier wiedergeben: Liebe Mitbürger,auch mich lässt dieses Thema nicht los. Ich meine aber, dass wir vor allem bei uns selbst ansetzen sollten!Es ist nicht nur aus moralischen Gründen besser, bei sich selbst anzufangen, sondern es wird auch schneller funktionieren. Davon bin ich überzeugt. In demokratisch strukturiertenGesellschaften haben wir Verbraucher mehr Einfluss als uns bewusst ist. Diesen können wir nutzen, um Veränderungen herbeizuführen. Mein Beispiel dafür ist der Tank-Boykott bei Firma Shell (und Esso) 1995, nachdem diese eine Bohrplattform auf schändliche Weise entsorgt hatten (und das durch GREENPEACE aufgedeckt wurde).Beim Klimawandel nutzt es nach meinem Dafürhalten wenig, auf andere Gruppen zu schimpfen oder zu hoffen, seien es die Politiker, die Landwirte, die Flugzeug-Industrie, die SUV-Fahrer usw.Ich weiß aus meinem Bereich Landwirtschaft, wie eng der Spielraum für Veränderungen ist, der uns zur Verfügung steht! Ich glaube in der Politik ist es nicht anders: diejenigen, die in der Regierungsverantwortung stehen, haben viel weniger Spielraum als wir glauben. Sie stehen vor der Entscheidung, entweder abgewählt zu werden oder von der Wirtschaft „abgestellt“ zu werden. Auch Herr Kretschmann, den ich sehr bewundere, befindet sich in dieser Zwickmühle.2 Dinge halte ich für notwendig, um rasch Veränderungen herbeizuführen: „Weniger verbrauchen und unsere Umwelt ansehen“Was bedeutet das im Einzelnen?Wir sollten in allen Bereichen weniger Wasser und weniger Energie verbrauchen und wir sollten unsere Mitmenschen und die Natur häufiger anschauen (um zu erfahren, wie es ihnen geht). Was das genau heißt und was an erster Stelle stehen muss, gilt es auszuloten und zu formulieren. Ich denke, wenn wir weniger im Internet bestellen, tragen wir dazu bei den lokalen Handel allmählich wiederzubeleben, das beruhigt den Verkehr. Wenn wir weniger waschen und duschen, können wir Wasser sparen, was immer dringender wird. Wenn wir uns für Autofahrten zusammentun, beruhigt das ebenfalls den Verkehr. Wenn wir kleine wie große Geräte länger nutzen, schont das sicher die Umwelt. Wenn wir das Smartphone öfter weglegen, weil wir die vielen Informationen, über das was Menschen gerade irgendwo erleben, für unser aktuelles „Er-leben“ gar nicht benötigen, ist Energie gespart (auch unsere eigene!).Und damit komme ich zum zweiten Punkt: die Umwelt (in weitestem Sinne) ANSEHEN: unsere Mitmenschen und die Bäume (als Hauptquelle für Sauerstoff). Wir müssen wegkommen von der Vereinzelung, auch das Klima zwischen uns Menschen kann sich verbessern! Wenn wir mehr darauf achten, was unser Nachbar benötigt, spart das Ressourcen. Nicht nur für sich allein einkaufen (und allenfalls noch für die Familie), sondern auch für Freunde und Nachbarn, sich zusammenschließen. Beispiele in der Vergangenheit sind die Rote Punkt-Aktion oder die Mitfahrerbänke, die Food-Kooperationen.Die Bäume anzuschauen erlebe ich gerade als äußerst schmerzhaft, weil ich Bäume und Wälder seit jeher liebe. Aber wenn wir sie gar nicht ansehen, merken wir auch nicht, was sich verändert. Der aktuell fehlende Niederschlag gekoppelt mit den zu hohen Temperaturen richtet unglaubliche Schädenan.(…)Viele Grüße
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