Windkraft im Kraichgau

Sowohl die Gegner als auch die Befürworter von Windkraftanlagen in Kraichtal haben nun die Unterschriften aus ihren jeweiligen Petitionen an die Verwaltungsspitze übergeben.

Energieverbrauch in Kraichtal liegt in etwa bei ca. 55.000 MWh.

Es ist erfreulich zu sehen, dass sich beide darin einig sind: Die Energiegewinnung aus erneuerbaren Quellen muss dringend ausgebaut werden, um den Klimawandel nicht weiter zu befeuern.

In Sachen Strom gehören „übergroße Windräder“ für die Gegner nicht zur Lösung. Also dürfen es gerne kleinere sein? Die Befürworter sehen, dass man mit 3 – 4 Windrädern auf dem heutigen Stand der Technik rechnerisch über die Hälfte des gesamten Kraichtaler Strombedarfs decken könnte.

In Kraichtal wurden im Jahr 2019 insgesamt (Kommune, Gewerbe, Haushalte) ca. 55.000 MWh Strom verbraucht (zur Orientierung: ein durchschnittlicher 4-Personen-Haushalt verbraucht 4,5 MWh pro Jahr). Um diese Menge an Energie ohne den Einsatz von Kohle, Atom, Gas und Öl herzustellen, müssen wir alle Energieträger wie Wind, Sonne und Biomasse einsetzen, und zwar nicht irgendwann, sondern jetzt. Die Technik zur Nutzung alternativer Energien vor Ort ist seit vielen Jahren bewährt und entwickelt sich ständig weiter.

Um die Energiewende schneller umzusetzen, braucht es einerseits einfachere Gesetze und Verordnungen. Genauso wichtig sind sachliche, wissenschaftlich fundierte Informationen, die allen kommunalen Gremien zugänglich gemacht und öffentlich mit der Bevölkerung ausgetauscht werden, um Akzeptanz zu schaffen.

Eine Einwohnerversammlung zum Thema Energie würde Transparenz schaffen

Die Stadt Östringen hat im Oktober zu einer Einwohnerversammlung eingeladen. Ihr Bürgermeister Geider konnte zu dem Windkraft-Infoabend auch Regionalverbandsdirektor Proske und Herrn Ewen vom Energiedialog Baden-Württemberg begrüßen.

Eine solche Veranstaltung würde auch Kraichtal guttun. Es ist höchste Zeit, offen und transparent zu informieren und endlich zu handeln, denn:

Kommunen, die Erneuerbare-Energien-Anlagen auf ihrer Gemarkung ermöglichen, können mit Gewerbesteuereinnahmen rechnen. Weil das Geld in der Stadt bleibt, profitiert auch die Bürgerschaft. Gleichzeitig verringert sich die Abhängigkeit von teuren Rohstoff- und Energieimporten aus Ländern weltweit.

Tun wir uns doch mit unseren Nachbargemeinden zusammen und realisieren einen gemeinsamen, die Gemeindegrenzen übergreifenden Windpark, der sauberen Strom für alle erzeugt. Der Klimawandel hält sich schließlich auch nicht an Grenzen.

 

 

Quellenangaben, Recherchen vom 30.11.2022:

*1       https://www.energieatlas-bw.de/wind/windatlas/referenzanlagen

           

*2       https://www.kraichtal-im-aufwind.de/landschaft-voller-energie/

        Angabe von  2019:

28.000 MWh Strom pro Jahr entsprechen in etwa 52% des derzeitigen Strombedarfs