Schulstandorte

Der Schulbericht 2020/2021 zeigt, dass sich die Schülerzahlen auf niedrigem Niveau stabilisieren. Die Schüler verteilen sich auf 5 Grundschulstandorte mit den Jahrgangsstufen 1-4 und der weiterführenden Gemeinschaftsschule mit den Jahrgangsstufen 5-10. Die Gemeinschaftsschule in Münzesheim ist stabil zweizügig und bei den Schülern als auch bei den LehrerInnen sehr beliebt.

Bei den Grundschulen verteilen sich die Schüler sehr ungleich

Sind die größeren Standorte in Münzesheim, Unteröwisheim und Menzingen gut ausgelastet, zeigt sich bei den kleineren Standorten in Gochsheim und Oberöwisheim ein völlig anderes Bild: Im aktuellen Schuljahr 2020/2021 werden in Gochsheim 68 und in Oberöwisheim 70 Schülerinnen und Schüler unterrichtet. Der weitere Ausblick in die nächsten Jahre zeigt, dass die Schülerzahlen zurückgehen werden, mit weitreichenden Folgen.

Aktuell wird wieder ein Grundschulkonzept für Kraichtal diskutiert

Im Kern geht es darum, ob die 5 Standorte erhalten bleiben sollen oder ob es besser wäre, die auch mittelfristig wenig ausgelasteten Schulen in Gochsheim und Oberöwisheim in die Nachbarschulen zu integrieren.
Beide Varianten haben Vor- und Nachteile.

Beibehaltung der 5 Standorte

Pro:
• „Kleine Beine, kurze Wege“
• Die Schule als Teil des Wohnortes
• fließender Übergang vom Kindergarten in die Grundschule
• vieles ist schon vertraut und bekannt.
Contra:
• Die Unterrichtsversorgung kann durch unvorhergesehene Personalausfälle problematisch werden
• Jahrgangsübergreifender Unterricht benötigt speziell ausgebildetes pädagogisches Personal.
• Bauliche Situation und die notwendige Ausstattung der Schulen
• Die Haushaltsmittel* müssen auf 5 Standorte verteilt werden.

Konzentrierung auf 3 Standorte

Pro:
• Erfahrungen aus Landshausen.
• die Kinder aus Oberacker, Neuenbürg und Bahnbrücken werden schon viele Jahrzehnte in den Nachbarorten beschult.
• Man ist Teil einer größeren Gemeinschaft, findet neue Freunde
• Die Unterrichtsversorgung ist gewährleistet
• Die Haushaltsmittel* werden sich auf 3 Standorte verteilt.
Contra:
• Weitere Wege zur Schule: zu Fuß hingehen ist nicht mehr möglich,
• Für Schüler aus Bahnbrücken (bisher: GS Go.) und Neuenbürg (bisher: GS Oö) wird der Weg länger
• Mehr Eltern-Taxis = mehr Individualverkehr
• Klassenstärke in den „großen“ Standorten steigt; liegt eventuell dann knapp unter dem Teiler
• Kleine Ortsteile werden für junge Eltern unattraktiver, da die Kinder schon früh pendeln müssen

Aussitzen und vertagen ist keine Option

Egal welche Variante am Ende umgesetzt werden soll, eines ist klar, die Zeit drängt.  Ein gutes Ergebnis wird nur gemeinsam gelingen.

Deshalb fordern wir das Für und Wider transparent darzustellen. Gespräche und Diskussionen mit allen Beteiligten auf Augenhöhe. Unter fachlicher Leitung des Sachgebietes Mensch und Gesellschaft können Eltern, Schüler, Bürger, Verwaltung und der Gemeinderat das Ziel eine moderne Schullandschaft für Kraichtal erreichen.

*Dazu sollte auch eingehend betrachtet werden, wofür Haushaltsmittel bisher schwerpunktmäßig bereitgestellt wurden. Auch diese Frage muss erlaubt sein: Sind Feuerwehr-Vereinshäuser und Aussegnungshallen in jedem Ortsteil wichtiger als Grundschulstandorte?