Sparen und investieren

Dies ist kein Widerspruch. Am Beispiel Energieversorgung ist der Zusammenhang offensichtlich. Wer in den vergangenen Jahren die richtigen Entscheidungen getroffen hat und in regenerative Energien investiert hat kann nun die Früchte ernten.

Während die fossilen Energien wie Öl und Gas knapp werden und die Preise aufgrund des Ukrainekrieges und der Abhängigkeit von undemokratischen Regimen sich vervielfacht haben können Kommunen mit eigener Strom- und Wärmeversorgung gelassener in die Zukunft blicken.

Diese Vorzeigegemeinden haben Namen wie Neuerkirch, Külz oder Mörsdorf im Hunsrück oder Wildpolsried in Niederbayern. Sie alle haben trotz zum Teil großer Widerstände auf ihrem Grund und Boden Windräder zur Energiegewinnung gebaut. Alle haben gemeinsam, dass der jeweilige Bürgermeister die treibende Kraft war und eine Vision hatte: Eine energetisch unabhängige Gemeinde, das saubere Energie produziert, lebenswert, grün, freundlich.

Gemeindekassen und Bevölkerung sollen profitieren

Damit war auch klar, dass Windräder auf kommunalem Grund stehen müssen, damit die Gemeindekassen und die Bevölkerung profitieren und nicht Investoren. Denn „man schaut anders auf ein Windrad, wenn man finanziell davon profitiert“.

Um die Akzeptanz der erneuerbaren Energien zu erhöhen und die Wertschöpfung der Kommune zugutekommt haben unsere Nachbarn Bruchsal, Gondelsheim oder Bad Schönborn bereits Bürger-Veranstaltungen mit Energiegenossenschaften durchgeführt. In Philipsburg hat sich der Gemeinderat und die Verwaltung aus erster Hand informieren lassen.

Mit den Einnahmen konnten sich die Kommunen weiterentwickeln. Zur Windkraft kamen noch Solarthermie, Energieeffizienz-Maßnahmen und Photovoltaik-Anlagen dazu und sicherten das Ziel 100% Erneuerbare Energien, unabhängig und klimaneutral. Auch der soziale Zusammenhalt der Bürger*innen konnte gestärkt werden: ein Bus der Senioren zum einkaufen oder zum Arzt fährt, kostenlose Nutzung von Elektrorädern, Unterstützung einkommensschwacher Eltern und Familien bei Gebühren und Abgaben oder Finanzierung der Infrastruktur. Kraichtal gehört nicht zu den Gemeinden die sich das leisten können. Zu lange fand das Thema Klimaschutz und Energieversorgung keine Beachtung. Wir müssen Sparpläne aufstellen um den Verbrauch von Gas und Öl um 20% zu reduzieren.